Sind Handpoke Tattoos schmerzhafter?

Sind Handpoke Tattoos schmerzhafter?

Tätowierungen sind seit Jahrhunderten eine Form der Körperkunst und des Selbstausdrucks. Doch eine Frage, die viele potenzielle Kunden beschäftigt, lautet: Sind selbst handpoke Tattoos wirklich schmerzhafter als ihre maschinell gestochenen Pendants? Werfen wir einen Blick auf dieses kontroverse Thema und räumen mit einigen Mythen auf.

Mythos: Handpoke Tattoos sind schmerzhafter als Maschinentattoos

Handpoke Tattoos, also Tätowierungen, die von Hand mit einer Nadel gestochen werden, haben in der Vergangenheit den Ruf bekommen, schmerzhafter zu sein als Tätowierungen, die mit einer elektrischen Tätowiermaschine gestochen werden. Dieser Mythos basiert auf der Vorstellung, dass die langsamere Stichgeschwindigkeit der Handpoke-Technik zu längeren und schmerzhafteren Sitzungen führt.


Tatsache: Handpoke Tätowierungen sind erfahrungsgemäß nicht schmerzhafter


Die Annahme, dass Handpoke-Tätowierungen per se schmerzhafter sind, ist nicht unbedingt richtig. Es stimmt zwar, dass die Stichgeschwindigkeit bei der Handpoke-Technik langsamer ist, da die Nadel von Hand gesetzt wird. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass der Schmerzfaktor bei Handpoke-Tätowierungen nicht unbedingt höher ist als bei Maschinentätowierungen.

Ein wichtiger Faktor, der das Schmerzempfinden beeinflusst, ist die Anzahl der Stiche pro Minute. Bei Tätowiermaschinen werden mehr Stiche pro Minute ausgeführt, was zu einer stärkeren Stimulation der Haut führt und daher möglicherweise als schmerzhafter empfunden wird. Bei Handtätowierungen hingegen wird jeder Stich bewusst und in einem individuellen Rhythmus gesetzt, was zu einer anderen Erfahrung führen kann.

Außerdem hat die Art und Weise, wie die Haut während der Tätowierung beansprucht wird, einen Einfluss auf den Schmerz. Bei Maschinentätowierungen kann die Haut stärker beansprucht werden, was zu einem brennenden Gefühl während und nach der Sitzung führen kann. Beim Tätowieren mit der Hand wird die Haut dagegen weniger stark beansprucht, da die Nadel sanfter eindringt. Dies kann dazu führen, dass die bereits behandelte Haut weniger schmerzt und weniger brennt.

 

Fazit: Das Schmerzempfinden hängt von vielen Faktoren ab

Es ist wichtig zu betonen, dass die Schmerzhaftigkeit einer Tätowierung von vielen individuellen Faktoren abhängt. Dazu gehören die persönliche Schmerztoleranz, die Körperregion, in der das Tattoo gestochen wird, die Größe und Komplexität des Motivs sowie die Fähigkeiten des Tätowierers.

Die Vorstellung, dass Handtätowierungen per se schmerzhafter sind als Maschinentätowierungen, ist daher ein Mythos, der auf individuellen Erfahrungen und Wahrnehmungen beruht. Es gibt Menschen, die das Tätowieren mit der Hand als weniger schmerzhaft empfinden, während andere die Präzision und Geschwindigkeit von Maschinentätowierungen bevorzugen.

Aus meinen bisherigen Erfahrungen von über 200 handpoke Tattoos bei meinen Kunden kann ich sagen, dass gerade mal 5 davon handpoke Tattoos als schmerzhafter empfanden. Das ist übrigens auch mein Empfinden, weshalb ich handpoke Tattoos für besonders schmerhafte Stellen immer bevorzuge.

Am Ende des Tages sollte die Entscheidung zwischen Handpoke und Maschinentätowierung nicht nur auf dem Schmerzfaktor basieren, sondern auch auf persönlichen Vorlieben, ästhetischen Präferenzen und der Beziehung zum Tätowierer. Für welche Technik man sich auch entscheidet, das Endergebnis ist eine einzigartige Form des Selbstausdrucks, die die eigene Persönlichkeit und Individualität zum Ausdruck bringt.

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